Otmar Kräussle (verstorben am Mi, 9.11.2016)

Dass das Leben endlich ist, wissen wir alle. Und trotzdem ergreift uns eine tiefe Trauer, wenn ein uns vertrauter Mensch von uns geht. Die Lebenserwartung eines deutschen Mannes liegt bei 76 Jahren.
Es ist schon ein Geschenk der Natur das 81 Lebensjahr ohne schwere Krankheit oder schwere Leiden zu erreichen.
Und dann noch friedlich einzuschlafen, ist eigentlich ein Grund mit dem Tod versöhnlich zu sein.

Ottmar war ein außergewöhnlicher Mann. Mit 14 Jahren begann er das Boxen.
Es hat ihn niemals mehr losgelassen. Bis zu seinem 41 Lebensjahr stieg er in den Ring , absolvierte über 500 Kämpfe. Drei Mal nahm er an den Deutschen Meisterschaften im Boxen teil.
Ich kenne niemand der eine so große Anzahl von Kämpfen gemacht hat. Er akzeptierte jeden Gegner, auch wenn der noch so einen großen Namen hatte.
Karl Mildenberger, späterer Profi Europameister, Emil Schulz, Silbermedaillengewinner von Tokio zählten zu seinen Gegnern.
Furcht oder Angst war für ihn im Ring ein Fremdwort.

Ottmar war für die anderen ein großes Vorbild, immer fair, zurückhaltend, sportlich und respektvoll dem Gegner gegenüber. Unter den Sportlern erfreute er sich einer außerordentlich großen Beliebtheit.
Diese einmalige Sportlerlaufbahn wäre nicht ohne seine Ehefrau im Hintergrund möglich gewesen. Gertrud hat ihn immer tatkräftig unterstützt. Sie war ein Baustein seines Erfolges.

Nach seiner aktiven Laufbahn stand er weiterhin dem Boxsport als Betreuer zur Verfügung.
Auch mich betreute er bei meinen letzten 3 Kämpfen, die ich für Frankenthal machte.
Klar, dass wir sie gewonnen haben.
Obwohl für mich als Arzt der Tod keine unbekannte Größe ist, bin ich zutiefst betroffen, weil sich ein Vakuum auftut, das nicht ausgefüllt werden kann.
Ottmar war ein echt super Typ.
Liebe Familie Kräussle ich bin mit meinen Gedanken bei euch.

Dr. Dirk Schlamp
(Präsident des SWABV)


Ludwig Braus (verstorben am Mi, 16.11.2016)

Bestürzung und Betroffenheit hat mich bei der Nachricht vom so plötzlichen Tod unseres Sportkameraden Ludwig Braus erfasst.
Ich konnte es kaum fassen, dass dieser vitale und rührige Kamerad so unerwartet ohne Vorboten aus dem Leben, aus unserer Mitte hinwegschied.

“Wenn man Zweiter wird, hat man verloren”.
Dieser Spruch von Ludwig Braus, verdeutlichte seine Lebensphilosophie. Er strebte immer das Optimum an.
Das verlangte er nicht nur von sich selbst, sondern auch von den anderen.

Dass er bei diesem Bestreben auch mal ein paar Leuten auf die Füße trat, konnte nicht ausbleiben.
Vor allem bei seiner Tätigkeit als Ausbilder von Boxtrainern legte er die Messlatte sehr hoch.
Dies wurde während der Ausbildung nicht immer als sehr angenehm empfunden, aber im Nachhinein mit viel Anerkennung und Dankbarkeit belohnt.

Als Trainer und Sekundant holte er ebenfalls das ganze vorhandene Potential aus seinen ihm anvertrauten Sportlern heraus. Dass er sich bei Wettkämpfen dabei selbst voll emotional und lautstark einbrachte, konnte man des öfteren miterleben.
Ludwig verfolgte konsequent seine Linie. So war er auch nicht bereit, bei einem Verein zu bleiben, der nach seiner Meinung den Trainingsbetrieb und die Organisation nicht optimal gestaltete.

Der Vorteil war, dass nicht nur ein Verein von seinem großen Erfahrungsschatz und seinen Fähigkeiten profitierte.

Ludwig war ein Mann mit Ecken und Kanten, der sich nicht verbiegen lies und anpasste. Er war das, was man eine starke Persönlichkeit nennt. Genau solche Leute hinterlassen eine schwer zu schließende Lücke. Die Boxsportler wissen um seine großen Verdienste.
Wir danken ihm für seinen Einsatz, sein Vorbild und für das Glück, dass er diese Zeit unter uns war.
Liebe Ina, ich trauere mit dir.

Dr. Dirk Schlamp
(Präsident des SWABV)

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