Der Vorstand des SWABV verfolgt seit März aufmerksam die Pandemieentwicklung. Nachdem sich in der jüngeren Vergangenheit eine Entspannung der Lage angedeutet hatte, traf sich der Vorstand, um eine verbandsweite Entscheidung zu Wettkampfveranstaltungen, Sparringstreffs, gemeinsamen Trainingsveranstaltungen usw. zu treffen.
Es wurde ein Hygienekonzept entwickelt, welches sich an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts und den Vorschriften des Landes Rheinland-Pfalz zur Eindämmung der Pandemie orientierte. Der Wiedereinstieg in einen Wettkampfbetrieb kann nach Überzeugung der Verbandsführung allerdings erst dann erfolgen, wenn die Lage in Deutschland und Rheinland-Pfalz sich soweit entspannt hat, dass es verantwortbar erscheint, gerade in einem Kontaktsport wie Boxen, Veranstaltungen zu genehmigen.
Leider scheint eine solche Entspannung der Krise momentan in weite Ferne gerückt zu sein, die Zahl der täglichen Neuinfektionen klettert jeden Tag auf neue Höchststände. Viele Städte und Kreise im Bereich des Verbands – und auch der angrenzenden Nachbarverbände – sind, gemessen am Inzidenzwert, bereits Risikogebiete oder stehen an der Schwelle dazu, Risikogebiete zu werden.
Es wäre mit enormem Aufwand verbunden, wenn überhaupt, bei gemeinsamen Trainings- oder Wettkampfveranstaltungen zu prüfen, welcher Sportler denn nun aus einem Risikogebiet kommt; ob er in einem Fahrzeug zur Veranstaltung fuhr, in dem sich vielleicht andere Sportler aus Risikogebieten befanden, oder ob vielleicht sein Trainer oder Betreuer aus einem Risikogebiet kommen. Es ist ja bekanntlich so, dass benachbarte Städte oder Regionen unterschiedliche Inzidenz-Werte haben, somit sind die Grenzen sehr fließend.
Auch für die Gesundheitsbehörden stellt eine Nachverfolgung der Kontakte für einen solchen Fall eine enorme Herausforderung dar und belastet das ohnehin bereits an seinen Kapazitätsgrenzen arbeitende Gesundheitssystem zusätzlich. Als Sportverband mit mehreren tausend Mitgliederung trägt man auch eine gesamtgesellschaftliche Verantwortung, der man bei seinem Handeln gerecht werden muss.
Außerdem steht zu befürchten, dass die Landesregierung bei weiter steigenden Fallzahlen oder gar einem Superspreader-Ereignis im Rahmen einer Veranstaltung beim Boxen jeglichen Kontaktsport wieder untersagt, so dass unsere Sportler nicht einmal mehr in ihrem Verein trainieren können, wie das bereits im Frühjahr schon der Fall war.
Und natürlich trägt Vorstand des SWABV vor allem eine Verantwortung für das Wohlergehen seiner Mitglieder und Sportler, und es wäre fahrlässig, in einer solchen Situation dieser Verantwortung nicht in allen Aspekten gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund beriet sich der Vorstand am Wochenende erneut und kam einstimmig zu einer Entscheidung.
Der Wettkampfbetrieb wird bis zum 31.12.2020 eingestellt. Es wird für das Jahr 2020 keine Stargenehmigungen für Veranstaltungen im Verbandsgebiet des SWABV geben. Von dem Verbot betroffen sind auch gemeinsame Sparringstreffs oder vergleichbare Veranstaltungen, an denen sich Sportler aus mehr als einem Verein beteiligen.
Freigaben für Starts in anderen Landesverbänden können nur erteilt werden, wenn sich der gastgebende Verein in einem Gebiet befindet, dessen Inzidenzwert bei unter 30 liegt. Gleichzeitig ist mit dem Antrag auf Startgenehmigung nachzuweisen, dass der gastgebende Verein ein Hygienekonzept anwendet, dass eine größtmögliche Sicherheit der Sportler und Betreuer gewährleistet. Der SWABV behält sich vor, die Teilnahme auch kurzfristig zu untersagen, wenn Zweifel an der Vollständigkeit oder der Umsetzung eines Coronakonzepts beim gastgebenden Landesverband oder Verein bestehen.
Für das Jahr 2021 wird sich der Vorstand des SWABV rechtzeitig beraten und unter Abwägung aller Umstände eine Entscheidung veröffentlichen.
Das bereits veröffentlichte Hygienekonzept bleibt weiter gültig und wird den aktuellen Gegebenheiten jeweils angepasst. Sobald in hoffentlich naher Zukunft der Wettkampfbetrieb wieder aufgenommen werden kann, wird dieses Konzept zur Anwendung kommen.
Der Vorstand des SWABV bittet um Verständnis für diese notwendige Maßnahme. Die Gesundheit der Sportler und ihres Umfeldes sollte höchste Priorität haben. Es ergeht ein Appell an alle Boxsportler, sich umsichtig und vernünftig zu verhalten, damit diese schwere Zeit gut überstanden werden kann. Bleiben Sie gesund!

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